Hinweise zum Glas

In der Architektur hat sich Glas zu einem wesentlichen Bestandteil der Gebäudehülle entwickelt und ist in der Verwendung modernen Bauwerke fast nicht mehr wegzudenken. Grund dafür sind vor allem die hervorragenden Eigenschaften, die Gläser heutzutage mit sich bringen. Je nach Herstellungsweise, Zusammensetzung und Veredlung lassen sie sich zu Sicherheits-, Verbund- und Isolierglas mit Wärme-, Sonnenschutz- oder Schalldämmfunktion in hoher Qualität weiterverarbeiten.

Wie modernes Glas funktioniert und welche Phänomene auftreten können, erklären wir Ihnen in den nachfolgenden Hinweisen:

Wärmedämmglas

Die Isolierfähigkeit beruht hauptsächlich auf einer dünnen, transparenten Beschichtung des Glases auf metallischer Basis. Diese Beschichtung reflektiert die langwellige Infrarotstrahlung, über die die Heizwärme hauptsächlich verloren geht. Zwischen den Scheiben befindet sich außerdem ein Edelgas, das durch seine schlechte Wärmeleitfähigkeit die Isolierwirkung zusätzlich verbessert. Um das Gas im Scheibenzwischenraum zu halten, wird dieser mit einer Dichtungsmasse hermetisch abgedichtet. Gelegentlich finden Sie Reste der schwarzen Masse auf den Glasflächen neuer Scheiben, die sich aber einfach mit dem Fingernagel entfernen lassen.

Kondensat – oder auch Tauwasserbildung genannt

Unter bestimmten Bedingungen kann sich auf dem Glas Kondensat sowohl auf der Rauminnen- als auch -außenseite (Wetterseite) bilden. Damit Scheiben beschlagen, müssen zwei Bedingungen erfüllt sein: Das Glas muss kühler als die Luft in seiner Umgebung sein und die Luft muss eine gewisse Feuchtigkeit haben. Je wärmer die Luft ist, umso mehr Feuchtigkeit kann sie aufnehmen und umgekehrt. Meist ist die Luftfeuchtigkeit in den Morgenstunden recht hoch und somit bildet sich Tauwasser auf den Scheiben. Dies ist ein ganz normaler physikalischer Effekt und zeigt die Wirksamkeit der hohen Wärmedämmung der Scheiben.

Innenseite

Bei „alten“ Isoliergläsern oder Einfachverglasungen kommt es häufiger zu Tauwasserbildung auf der Rauminnenseite. Aufgrund der schlechten Wärmedämmung kann die niedrigere Außentemperatur bis an die Oberfläche der innenliegenden Scheibe durchdringen, wo sie mit der wärmeren und feuchteren Raumluft in Berührung kommt. Beim Abkühlen wird dann ein Teil Luftfeuchtigkeit an die kühlere Glasoberfläche abgegeben. Bei modernen Wärmedämmgläsern kommt es nur noch bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit zum Beschlagen der Scheiben, z.B. beim Kochen oder im Badezimmer. Deshalb ist regelmäßiges Lüften sehr wichtig, da sonst die überschüssige Luftfeuchtigkeit an anderen kühleren Stellen wie z.B. den Wänden oder Raumecken kondensieren kann.

Außenseite

Aufgrund der hervorragenden Wärmedämmung kann es bei modernem Wärmedämmverglasungen zu beschlagenen Fenstern auf der Außenseite kommen. Dieses Phänomen ist aber kein Grund zur Besorgnis, sondern im Gegenteil ein Qualitätsmerkmal für hochwärmedämmendes Glas. In Regionen mit hoher Luftfeuchtigkeit kann sich die Luft in den Morgenstunden schneller erwärmen als das Glas und gibt bei Berührung mit der kühleren Glasoberfläche, die nicht durch den Raum mitgeheizt wurde, Feuchtigkeit ab.

Schlagschatten

Grundsätzlich sind bei Glas hohe Temperaturschwankungen kein Problem, sofern gewährleistet ist, dass sich eine Glasscheibe bei gleichmäßiger Erwärmung ungehindert ausdehnen kann – worauf wir bei der Fertigung Ihrer neuen Fenster oder Türen selbstverständlich geachtet haben. Problematisch wird es jedoch bei thermischen Belastungen, die sich durch Temperaturunterschiede im Glas ergeben können. Ungleichmäßig erwärmte Bereiche in der Glasscheibe haben unterschiedliche Ausdehnungen zur Folge, die im ungünstigsten Fall zu einem Glasbruch führen können. Die Ursache hierfür sind in der Regel Teilbeschattungen, z.B. durch nur teilweise heruntergelassene Rollläden oder Jalousien, aber auch durch Gegenstände, wie z.B. Sofas, Sitzgarnituren oder Regale, die zu dicht am Fenster stehen (besonders bei dunklen Materialien).

Ein physikalischer Effekt

Bei Fenstersystemen können und dürfen geringe Mengen Schlagregen eindringen oder es kann aufgrund von Temperaturdifferenzen zu Kondenswasserbildung kommen. Auftretendes Wasser wird aus den wasserführenden Ebenen kontrolliert über Schlitze und/oder Bohrungen im Rahmen und im Flügel nach außen abgeführt. Je nach Wetterlage kann auch vorübergehend eine bestimmte Wassermenge im Falzbereich verbleiben, was bei geöffnetem Fenster im Rahmen sichtbar ist, oder bei genauer Betrachtung bei hohen Glaseinständen auch im Flügel. Bei korrekter Entwässerung und Belüftung, sowie trockener Wetterlage verdunstet das Wasser recht bald wieder. Begünstigt wird das Phänomen der Kondenswasserbildung auch durch eine immer dichter werdende Bauweise, die unter bestimmten Witterungseinflüssen zwischen den Gebäuden zu einer vertikal gerichteten Luftströmung führen kann. Dadurch ist vor allem in oberen Geschossen der Effekt aufgrund des Kamineffektes noch stärker zu beobachten.

Auftretende Feuchtigkeit im Falzbereich ist in der Regel die Folge unterschiedlicher physikalischer Einflüsse und stellt keinen Mangel dar.

Fensterpass

Viele weitere Informationen zur Lüftung, Bedienung und Pflege sowie Reinigung und Wartung unserer Produkte haben wir in unserem Fensterpass für Sie zusammengestellt. Dort finden Sie auch Hinweise zur Verglasung und warum es bei modernen Fenstern auf der Rauminnenseite zu Tauwasserbildung kommen kann, oder es vorkommt, dass im Fensterfalz geringe Mengen Wasser auftreten können und vieles mehr.

Übersicht

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